vielen Dank für das riesengroße Interesse an unserem ersten Elterninfoabend vergangenen Donnerstag! Es freut uns, dass so viele Familien unser Tun beobachten und dass auch schon ganz konkret nach vielen Themen gefragt wurde, die die neue Montessorischule Dorfen betreffen.
Wie wir Euch bereits am Donnerstag gesagt haben, sind zwar schon viele Dinge auf den Weg gebracht, alle Parameter der Schulplanung sind jedoch noch nicht final gesetzt. Es ist immer noch ein working progress, der uns viel Spaß macht aber gleichzeitig Zeit und Kraft kostet.
Wir tun das, weil wir uns sicher sind, dass es Wahlmöglichkeiten und Alternativen bei der Schulwahl in Bayern braucht. Und eben diese möchten wir bieten.
Auf unserer Homepage findet ihr auch die Präsentation, die den aktuellen Planungsstand wiedergibt:
Wir halten Euch weiter auf dem Laufenden und freuen uns über Eure Kontaktaufnahme und Euren Input.
Im Folgenden erhaltet Ihr wie versprochen die Antworten auf alle Fragen aus dem Chat:
1. Welche Jahrgänge werden ab Beginn angenommen?
Es werden auf jeden Fall Klasse 1 und 2 (jahrgangsgemischt) angeboten.
Vielleicht starten wir auch mit einer weiteren Klasse 3+4. Auch die Möglichkeit, mit den ersten beiden Jahrgangsstufen der weiterführenden Schule (Klasse 5+6) bereits im ersten Jahr zu beginnen, werden wir in Vorgesprächen mit der Regierung von Oberbayern prüfen. Das hängt unter anderem noch von dem Bedarf und von unseren weiteren Planungen ab. Wir werden in den nächsten Monaten mit intensiver Arbeit die Projektplanung vorantreiben, um Euch bald möglichst detaillierte Informationen zu geben.
2. Wenn Ihr in 2022 startet, dann käme mein Sohn in die vierte Klasse Regelschule. Ist dann ein Wechsel in Klasse 4 Montessori zu Euch noch möglich?
Theoretisch ist ein Wechsel in Klasse 4 möglich. Zu diesem Zeitpunkt können wir jedoch noch keine konkrete Aussage über die Klassen 4,5,6 für das Schuljahr 2022/23 und 2023/24 treffen.
3. Welche Schulabschlüsse können gemacht werden?
Unser Ziel ist es, alle Schulabschlüsse zu ermöglichen: Quali, Mittlerer Schulabschluss sowie Unterricht mit der Anschlussmöglichkeit, zum (Fach)Abitur
weiter zu gehen (Fachoberschule).
4. Mit wievielen Kindern bzw. Familien habt ihr vor zu starten, und wie groß sind die Klassenstärken?
Wir planen mit einer altersgemischten Klassenstärke von 24-26 Kindern. In jeder Klasse arbeiten zwei Pädagogen.
5. Sind Schulbegleiter bzw. Kinder mit erhöhtem Förderungsbedarf willkommen? (Im Speziellen Kinder mit Autismus Spektrum Störung).
Alle Kinder sind in der Montessorischule Dorfen willkommen. Zum jetzigen Planungsstand bedarf es jedoch noch genauerer Überlegungen zu den unterschiedlichen Bedürfnisse der verschiedenen Kinder. Gerne gehen wir direkt in den Dialog mit den entsprechenden Familien.
6. Kann man in etwa abschätzen wie viel Schulgeld pro Monat zu tragen sein wird?
Momentan gehen wir in den Kalkulationen von einem Schulgeld in Höhe von ca. 300 - 350 € pro Monat aus.
7. Was bedeutet die Finanzierungslücke für die Eltern? Kostet das Schulgeld in den ersten Jahren mehr als in den Folgenden?
Das Schulgeld bleibt über die Jahre hinweg gleich bzw. richtet sich nach dem Umfang der schulischen Betreuung. Bei Einschulung Eures Kindes werden wir vorraussichtlich ein Elterndarlehen erbitten, welches ihr bei Abschluss bzw. Schulwechsel wieder zurückerstattet bekommt.
8. Ist die Eröffnung 2022 schon sicher, und bis wann muss das Konzept eingereicht werden, dass es mit der Genehmigung bis 2022 klappen kann?
Das Konzept muss bis spätestens März 2022 bei der Regierung von Oberbayern eingereicht werden. Es werden aber noch in diesem Frühsommer erste Gespräche mit der Regierung stattfinden. Durch unsere pädagogischen Schwerpunkte und durch die Möglichkeit, Mieter am Standort Dorfen zu werden, haben wir sehr gute Chancen auf eine Genehmigung.
9. Wird es möglich sein mit Quali von der Regelschule noch zu wechseln bzw. auf die Mittlere Reife vorbereitete zu werden?
Theoretisch wäre das natürlich möglich. Allerdings können wir in den ersten Jahren noch keine Abschlüsse der weiterführenden Schule anbieten an, da wir mit den ersten Grundschulklassen (evtl. auch 5.und 6. Jahrgangsstufe) starten.
10. Ist diese Schule als offene Ganztagsschule mit freiwilligem Nachmittagsangebot geplant?
Ja, wir planen eine offene Ganztagsschule mit vielfältigen Nachmittagsangeboten. Bei älteren Kindern wird auch ein verpflichtender Teil des Unterrichts am Nachmittag stattfinden.
11. Welches Einzugsgebiet peilt ihr für potenzielle Schüler an? Wird es Busse geben? Oder Transfers, wie auch immer vom Bahnhof zur Schule geben?
Das Einzugsgebiet geht vom Ostbahnhof München bis Mühldorf und von Velden/ Taufkirchen - St. Wolfgang, evtl. Haag/ Maitenbeth. Es wird Buslinien geben, aber das ist alles noch in Planung. Wir orientieren uns an den Buslinien vom Gymnasium Dorfen. Ansonsten nutzen wir auch die Bahn.
12. Hausaufgaben auf Tablet oder im Schulheft? Wie wird in ungefähr das Verhältnis von digital und analog sein? Wie viele Stunden wird ein 1. Klässler am Tag/Woche am Tablet o.ä. sein?
Wir arbeiten nach dem gängigen Basiskonzept des Landesverbandes, das bedeutet, dass die Basiskompetenzen “klassisch” nach den Methoden der Montessoripädagogik erlernt werden. Stift, Papier, Material und Freiarbeit sind hier selbstverständlich die grundlegenden “Werkzeuge”. Wir erweitern die Materialarbeit um den Bereich des Digitalen. Wir wollen das Alte nicht ablösen und ersetzen sondern um einen neuen Bereich ergänzen.
Der Einsatz von digitalen Tools wird altersentsprechend und unter Berücksichtigung der individuellen Voraussetzungen/Bedürfnisse erfolgen.
13. Gibt es bereits eine kalkulierte Summe, wie groß die zweijährige Finanzierungslücke ist?
Bitte habt Verständnis dafür, dass Details zur Finanzierung in der derzeitigen Konzeptions- und Planungsphase bei näherem Interesse in einem kleineren Kreis vorgestellt werden. Die Finanzierungslücke entsteht durch eine verzögerte Zahlung der staatlichen Zuschüsse (erst nach 2 Jahren). Die dadurch entstehende Lücke wird gefüllt durch Elterngeld, Stiftungsmittel, ggf. Sponsoren und Darlehen. Die Wirtschaftlichkeit hängt u.a. mit der Schülerzahl und dem verfügbaren Raum zusammen. Hier werden noch schrittweise Anpassungen vorgenommen. Bei akzeptabler Reife des mehrjährigen Finanzplans, der auch der Schulbehörde auf Verlangen vorgelegt werden muss, werden wir dem Wunsch nach Transparenz entsprechen.
14. Wie und wo findet ihr die Lehrer für eure Schule?
Wir sind bereits mit Montessori-Pädagogen im Gespräch, und haben im Kernteam selbst zwei hervorragende Lehrerinnen, die planen, in der Montessori Schule Dorfen zu arbeiten. Weitere Lehrkräfte suchen wir über Anzeigen, und im Austausch mit umliegenden Montessorischulen.
15. Wie wird die Anmeldung für den Start aussehen? Gibt es dann Auswahlkriterien?
Über die Homepage des Vereins, den Newsletter, die neue Webseite (noch im Aufbau), und weitere Veranstaltungen erfahrt ihr alle Neuigkeiten. Den kompletten Anmeldeprozess werden wir mit dem Team in den nächsten Monaten entwickeln und ausgestalten. Sobald ein Termin für die Anmeldung feststeht, teilen wir euch diesen mit.
16. Welche Voraussetzungen müssen für die Aufnahme eines Kindes in die Montessori schule erfüllt werden?
In erster Linie müssen Kind und Eltern (als Teil der Schulgemeinschaft) mit ihren Vorstellungen zu unserem Konzept der Schule passen. Die konkreten Kriterien für eine Schulaufnahme festzulegen wird Bestandteil des Aufnahmeprozesses sein (s. oben). Falls ihr konkrete Fragen zu den besonderen Bedürfnissen eures Kindes habt, kommt auf uns zu. Gerne vereinbaren wir ein Gespräch und loten die Möglichkeiten aus.
17. Entwickelt sich in einer Montessori Klasse so etwas wie eine Schülerhierarchie? Wie kann bei der stark geförderten Selbständigkeit verhindert werden, dass schwache und introvertierte Kinder untergehen?
An der Montessorischule wird jedes Kind ‘gesehen’ und kann sein volles Potential entfalten. Durch die Materialarbeit und das differenzierte Arbeiten gewinnen die Kinder an Selbstbewusstsein, da es nicht so ein starkes Konkurrenzdenken gibt. Die Montessoripädagogik eignet sich sehr gut, um ruhige, langsame oder zögernde Schüler zur aktiven Teilnahme am Unterrichtsgeschehen und am Schulleben zu motivieren.
18. Wie wird die soziale Integration in die Gesellschaft stattfinden?
Meine Befürchtung ist, dass die Zusammensetzung der Klasse eher homogen als divers (bezüglich Gesellschaftsschicht) sein wird und das Aufwachsen in einer "Blase" damit unterstützt würde?
An Montessorischulen gibt es immer Kinder aus unterschiedlichen Gesellschaftsschichten. Auch Familien, die nicht so viel verdienen, leisten sich den Schulbesuch, wenn sie überzeugt sind von der Montessoripädagogik, und sparen dafür an anderer Stelle (dies ist unsere Erfahrung). Zusätzlich gibt es die Idee der Schulgeldpatenschaften, bei denen sozial benachteiligte Familien mit bis zu 100% des Schulgeldes unterstützt werden.